„Oh, nein, das weiß ich nicht. Ich google mal kurz!“ oder „Quatsch, das kann ich auch nachschauen, gib mir einen Moment.“ oder „Ich muss das dabei haben, falls was ist.“
Kennen
wir alle; haben wir alle schon einmal gesagt. Ist ja auch nichts
schlimmes dabei. Schlimm wird es erst, wenn es die Überhand
übernimmt.
Ich
bin selbst jemand, der viel am PC ist, einfach dadurch, dass ich viel
schreibe und am PC arbeite bzw bearbeite. Ich komme auch aus einer
großen Familie, also habe ich immer mein Handy dabei, falls mal was
sein sollte. Ich kann mich da wirklich nicht ausschließen. Schlimm
für mich ist es, wenn ich etwas im Kopf habe wie z.B. „Den
Schauspieler kenne ich irgendwoher!“ aber es mir nicht einfallen
will. Das lässt mir dann wirklich keine Ruhe bis ich mein Handy
gezückt habe, um es nachzuschauen.
Vor
ein paar Tagen hatten wir für 6-7 Stunden kein Internet im Haus –
eine Flächenstörung. Am Anfang war mir so, als wäre etwas falsch.
Ich war so unruhig und schon fast nervös, weil ich etwas verpassen
könnte.
Da ist
mir erst aufgefallen wie stark Social Media mein Leben übernommen
hat. Immer online sein, immer wissen was alle andere machen, immer
erreichbar sein. Auf Dauer ist das echt nicht gut.
Diese
paar Stunden haben mir auch gezeigt, wie nett es sein kann, einfach
mal nicht erreichbar zu sein. Einfach auf das Hier und Jetzt zu
fokussieren. Dinge zu tun, die ich immer vor mich hin und her schob,
weil ich „keine Zeit“ dafür hatte.
Es ist
zur Normalität geworden für viele von uns. Als ich klein war, gab
es sowas noch gar nicht. Da brauchte man ewig um die VHS
zurückzuspulen, damit man seinen Lieblingsfilm nochmal schauen
konnte. Es war nicht alles immer abrufbar.
Natürlich
ist es auch etwas Gutes! Noch nie war es für mich so einfach in
Kontakt zu bleiben mit anderen. Ich habe Freunde auf der ganzen Welt
nur durch's Internet und Social Media! Und kenne mehr Leute, die das
gleiche mögen wie ich.
Irgendwie
schafft es Social Media, dass man sich nicht einsam fühlt, aber
zeitgleich auch alleine fühlen kann. Man hat all diese Möglichkeiten
mit seinen Freunden oder Bekannten zu kommunizieren, aber niemand ist
erreichbar. Wenn man von App zu App wechselt, aber sich nichts in den
letzten zwanzig Sekunden verändert hat.
Jedenfalls,
hat mir dieser Tag gezeigt, dass ich wirklich viel von meiner
Freizeit so vertreibe. Ich sage nicht „verschwende“, denn das
wäre nicht korrekt. Nicht alles an Social Media ist schlecht, aber
auch nicht alles ist gut. Wenn du es benutzt, um nicht von Angesicht
zu Angesicht mit anderen zu reden, dann brauchst du dich auch nicht
schlecht fühlen. So haben es Menschen schon immer gemacht, nur dass
sie, bevor es Smartphones gab, einfach die Nase tiefer ins Buch bzw.
in die Zeitung gesteckt haben.
Ich
habe mir auf jeden Fall vorgenommen etwas weniger Zeit so zu
vergeuden. Wirklich die Zeit, die ich vergeude, zu reduzieren. Ich
werde trotzdem noch mit meinen Freunden kommunizieren. Aber
wohlmöglich werde ich mein Handy zwischendurch einfach öfter
ausgehen lassen, wenn der Akku leer ist. Fühlt sich gar nicht so
schlecht an, finde ich.
Na
gut, meine Dudes. Das war's von mir. Meine Worte zum Freitag.
Wir
lesen uns später.
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